Sonntag, 29. April 2012

App verwandelt Gegenstände in drehbare 360-Grad-Ansichten

Arqball Spin heißt eine kostenlose iOS-App, mit der sich drehbare 360°-Ansichten von kleineren Gegenständen erstellen lassen sollen. Diese kann man anschließend bearbeiten, um die Aufnahmeachse drehen und im Netz veröffentlichen, verspricht der Hersteller. Für die Reproduktion mittels 3D-Drucker sind die 3D-Spins nicht geeignet.

Zum Erstellen des 360°-Abbildes wird das Objekt mit der iPhone-, iPod- oder Pad-Kamera während einer kompletten Umdrehung abgefilmt. Aus den Einzelbildern berechnet die Anwendung dann erstaunlich flott eine interaktive Grafik. Die kurze Bearbeitungszeit, die eingeschränkte Bewegungsfreiheit des vermeintlichen 3D-Objekts im virtuellen Raum sowie der fest vorgegebene Blickwinkel lassen bezweifeln, dass es sich hierbei um echte 3D-Modelle handelt. Vielmehr ähnelt die Technik dem von Apple genutzten Verfahren in QuickTime VR. Auch hierbei werden aus Einzelbildern Objekte gerendert, die sich im virtuellen Raum drehen lassen und in die hingeingezoomt werden kann – eine echtes 3D-Modell wird dabei allerdings nicht erzeugt.

Die Ergebnisse lassen sich in Argball Spin bearbeiten, Helligkeit, Kontrast und Sättigung mittels Schieberegler optimieren. Beschriftungen in der Grafik sollen demnächst ebenfalls möglich sein. Exportieren kann man die Dateien derzeit nur auf die eigens dafür eingerichtete Webseite, was einen entsprechenden Account erfordert. Fünf Grafiken darf jeder Anwender gratis hochladen, gegen einen Monatsbeitrag von 9,95 US-Dollar ist der Upload von 100 Modellen erlaubt. Wie man die dort veröffentlichten 3D-Spins auf seiner eigenen Webseite einbindet, erklären die Entwickler in ihrem Blog.


Demonstrations-Video des Herstellers.

Da die Qualität des 3D-Spins maßgeblich von der Deckungsgenauigkeit der Einzelaufnahmen abhängt, empfehlen die Entwickler den Einsatz eines Drehtellers. Dieser sollte für eine Umdrehung genau 20 Sekunden benötigen. Durch den Einsatz des Drehtellers wird eine Kreisbewegung simuliert, die man mit dem Aufnahmegerät um das Objekt herum beschreiben müsste, was schwerer zu bewerkstelligen ist. Beim Ausprobieren ohne Drehteller gelang es uns, auf diese etwas aufwendige Art 3D-Spins zu erstellen. Allerdings war das Ergebnis qualitativ weit von der Demonstration des Entwicklers entfernt.


Arqball Spin filmt ein Objekt während einer kompletten Umdrehung ab und generiert daraus ein 3D-Modell, das sich um eine Achse drehen lässt. Ein Drehteller (3 RPM) ist hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Vergrößern
Bild: Arqball LLC

Arqball ist ein Start-up-Unternehmen, das "3D"-Visualisierungen für jedermann möglich machen möchte. Diese seien bislang weitgehend professionellen Fotografen vorbehalten gewesen, die dafür Ausrüstung im Wert mehrerer tausend US-Dollar benötigen. "Unser Ziel ist es, dies zu ändern, und wir brauchen Ihre Hilfe" schreiben die beiden Gründer und Informatik-Professoren der University of Virginia auf der Finanzierungsplattform Kickstarter. Dort versuchen sie, 40.000 US-Dollar einzusammeln, um einen geeigneten Drehteller produzieren zu können. (jra)


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