Samstag, 28. April 2012

Java-Frameworks: Zweikampf zwischen JSF und GWT

Der Mannheimer IT-Dienstleister Orientation in Objects hat die Ergebnisse seiner letztjährigen Online-Umfrage zur Auswahl von Java-Webframeworks veröffentlicht. Knapp ein Drittel der Teilnehmer am sogenannten OIO-Kompass haben JavaServer Faces (JSF) als Framework gewählt, an zweiter Stelle kamen gleichauf mit 16 Prozent Spring MVC und Googles Web Toolkit (GWT). Zur Auswahl standen weiterhin Grails (8 %) und Struts 2 (8 %). Auf den Punkt "Sonstige" entfielen 21 Prozent, was die Fragmentierung bei Java-Webframeworks unterstreicht , aber auch die Ansicht stützt, dass 27 Prozent der Befragten nicht mit der Auswahl der Frameworks zufrieden war.

Die Fragmentierung im Markt der Java-Webframeworks verdeutlichen auch die im Zusammenhang mit JSF eingesetzten Komponentenbibliotheken: MyFaces, RichFaces und PrimeFaces kommen auf je 20 Prozent. Auffallend ist hier zudem, dass etwas mehr als ein Drittel sich für die Entwicklung eigener UI-Komponenten entschieden hat.

Bei der Wahl des Webframeworks für ihre Projekte haben die Teilnehmer der Umfrage wohl nur selten eine spontane Entscheidung getroffen. Etwas mehr als 70 Prozent nahmen im Vorfeld entweder eine Marktanalyse vor oder testeten einen Prototyp. Für mehr als Dreiviertel war die Anbieterunabhängigkeit, für 84 Prozent die Quelloffenheit der Produkte wichtig beziehungsweise war sie entscheidend bei der Wahl des Frameworks. Die Konformität zur Java-EE-Spezifikation (Java Enterprise Edition) spielte eine geringe Rolle (35 %) als die zu Webstandards (66 %).

Orientation in Objects sieht darüber hinaus in den letzten zwei Jahren eine Zuspitzung auf einen Zweikampf zwischen den komponentenorientierten Frameworks JSF und GWT. Hingewiesen wird in dem Zusammenhang darauf, dass sich für JSF niemand spontan entschieden habe, was der Tatsache geschuldet sein könnte, dass JSF ein im Java Community Process (JCP) spezifizierter Standard ist. Alle sich für JSF entscheidenden Teilnehmer hatten sich vorab durch Marktanalysen und Prototyp-Entwicklungen abgesichert.

GWT scheint hingegen mehr vom Entwicklerteam selbst gewählt zu werden, da die Entscheidungen zugunsten des Frameworks spontaner oder nach kurzen Analysen gefällt wurden. Auffällig ist, dass die GWT-Nutzer mit ihrer Entscheidung zufriedener zu sein scheinen als die, die sich für JSF entschieden haben.

Am Kompass haben OIO zufolge etwas mehr als 50 Teilnehmer mitgemacht, wobei die Firma bei vorsichtiger Schätzung von der Annahme ausgeht, dass viele der Teilnehmer stellvertretend für mehre Softwareprojekte stehen und mindestens 250 Entwickler von den Entscheidungen betroffen sind. Die nun ausgeschriebene Neuauflage des OIO-Kompass soll ein größeres Publikum ziehen. Die Umfrage ist bis September 2012 allen Teilnehmern offen und wird im Anschluss ausgewertet. Für die Beantwortung der Fragen veranschlagt das Unternehmen rund 20 Minuten. (ane)


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