Montag, 7. Mai 2012

Foxconn-Beschäftigte gehen erneut auf die Barrikaden

Die Arbeitsbedingungen beim taiwanischen Auftragsfertiger Foxconn sorgen weiter für Schlagzeilen: Am Freitag vergangener Woche sollen 200 Mitarbeiter bei Protesten im chinesischen Werk in Wuhan gedroht haben, sich vom Dach zu stürzen. Das berichtete die Times of India.

An der Protestaktion waren demnach nur neu eingestellte Personen beteiligt. Diese Arbeiter sollten bei Foxconn weniger verdienen als in ihren vorherigen Stellen. Einem Unternehmenssprecher zufolge konnte die Auseinandersetzung nach Verhandlungen mit der Werksleitung und lokalen Behörden friedlich beigelegt werden, ohne dass jemand seine Drohung wahrgemacht hätte, vom Dach zu springen. Unter Berufung auf das Centre for Human Rights in Hong Kong spricht die Times of India auch von einem Polizei-Einsatz. In dem Werk in Wuhan werden laut einem Bericht der CBS unter anderem Teile für Microsofts Xbox 360 hergestellt.

Doch nicht nur in chinesischen Werken gibt es Probleme: In der brasilianischen Fabrik in Jundiai im Bundesstaat Sao Paulo drohen aktuell 2500 Arbeiter mit Streiks, wie die News-Seite Examiner meldet. Grund sind offenbar auch hier schlechte Arbeitsbedingungen. So soll das Werk in kurzer Zeit 1000 neue Kräfte eingestellt haben, ohne die Versorgungsanlagen entsprechend auszubauen. Mangelhafte Wasserversorgung, schlechtes Kantinenessen und überfüllte Werksbusse gehören dabei zu den beklagten Missständen.

Die Gewerkschaft hatte der Werksleitung vergangene Woche eine Frist bis zum 3. Mai 2012 gesetzt. Sollte bis dahin keine Problemlösungen vorgelegt werden, ist der Arbeitskampf geplant. Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass in dem brasilianischen Werk neben Apples iPhone 4 nun auch das iPad 2 produziert werden soll.

Bereits Anfang des Jahres hatte es einen Protest im Werk in Wuhan gegeben, bei dem 150 Mitarbeiter wegen schlechter Löhne mit Suizid vom Werksdach drohten. In den letzten Monaten schien Foxconn eher um eine Verbesserung bemüht, unter anderem durch Lohnerhöhungen und die Öffnung gegenüber externen Kontrollen seitens Apple. Dennoch stand der Auftragsfertiger wiederholt im Kreuzfeuer der Kritik, seit 2010 eine Reihe von Selbstmorden unter Mitarbeitern bekannt wurde. (axk)


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