Mittwoch, 27. Juni 2012

Bericht: US-Geheimdienste suchen nach Hackern

Die US-Geheimdienste suchen immer verzweifelter nach talentierten und fähigen Hackern für die Kriegsführung im Netz. Einem Bericht des US-Online-Magazins U.S. News & World Report zufolge ist der Bedarf des Inlandsgeheimdienstes NSA an entsprechend ausgebildeten Experten nicht gedeckt – auch wenn die US-Schlapphüte mit Stuxnet schon bewiesen haben, wozu sie in der Lage sind. Allein die US-Regierung benötige in den kommenden Jahren mindestens 10.000 Experten für Netzwerksicherheit und der Bedarf der Privatwirtschaft sei noch viel größer.


Hauptquartier der NSA Vergrößern
Bild: NSA Hinsichtlich der Arbeit gehe es explizit nicht nur darum, die Verteidigungsmaßnahmen im Netz zu stärken, sondern auch um Angriffe auf fremde Computer und Netzwerke. Das geht auch aus einer aktuellen Stellenausschreibung für das Cyber Exploitation Corps Development Program (CECDP) hervor. Die NSA sucht nach leidenschaftlichen Experten, um "den Krieg im Cyberspace" zu gewinnen.

Von den Universitäten fühlen sich die Geheimdienste bei ihrer Suche jedenfalls nicht ausreichend unterstützt. Laut dem Bericht kritisiert die NSA, die Bildungseinrichtungen seien entweder nicht fähig oder willens, Studenten beizubringen, wie man Sicherheitslücken in Netzwerken ausnutzt. Deswegen müsse die NSA Arbeitseinsteigern, die von der Universität kommen, erst beibringen, was sie deren Meinung nach bereits wissen sollten und erst danach die Fähigkeiten, die sie für ihre Arbeit benötigen.

Von den bei der NSA bisher beschäftigten Hackern hat laut Bericht keiner eine Ausbildung an einer Universität erhalten. Der Geheimdienst rekrutiert einerseits Mitglieder der Hacker-Community. Andere erhalten ihre Ausbildung nach ihrer Einstellung bei der NSA. Das sei beispielsweise der Weg von Charlie Miller gewesen, der im vergangenen Jahr für Aufmerksamkeit sorgte, als er bei dem Wettbewerb Pwn2Own das iPhone hackte.

In dem Bericht wird aber auch darauf hingewiesen, dass sich die beschriebene Situation gerade merklich verändert. So gebe es mittlerweile erfolgreiche Wettbewerbe wie eben Pwn2Own, in denen es um das Hacken in legalem Rahmen geht. Erfolgreiche Hacker könnten nach solch einer Veranstaltung durchaus in Kontakt mit Unternehmen kommen, meint Charlie Miller.

Darüber hinaus hat die NSA erst vor wenigen Wochen eine Partnerschaft mit vier Universitäten bekanntgegeben, in deren Rahmen Studenten für eine Anstellung bei dem Geheimdienst ausgebildet werden sollen. Dazu gehören auch Kurse über grundlegende Programmierkenntnisse, Reverse Engineering und die ethische Dimension der Kriegführung im Netz. Die Studenten sollen darüber hinaus die Sicherheitsfreigabe "Top-Security" bekommen und es in Seminaren mit echten Fällen zu tun bekommen. Im übrigen bemüht sich auch die Bundeswehr, Spezialeinheiten für kommende Cyber-Kriege aufzubauen. (mho)


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