Dienstag, 26. Juni 2012

Keyboard komponiert selbst

Mit diesem Keyboard wird jeder zum Komponisten: Forscher der Cornell University haben ein E-Piano entwickelt, das Musikstücke eigenständig arrangieren kann. Nutzer brauchen dazu nur ein paar Noten zu spielen und müssen eine Stimmung vorwählen ("fröhlich" oder "sanft"), den Rest erledigt das Keyboard, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Der Grundklang des neuen Stücks ergibt sich aus der gewählten Stimmung. "Fröhlich" erzeugt Dur-Variationen mit eher heiterem Rhythmus, bei "sanft" kommen gesetztere Moll-Töne heraus. Aus der Eingabe des Nutzers erzeugt das Keyboard dann mithilfe einer Markowschen Wahrscheinlichkeitsmatrix die eigentliche Melodie, eine zufällige Tonfolge, die trotzdem harmoniert. Anschließend fügt es noch Akkorde hinzu, die klanglich passen, aber auch zufällig sind, damit keine Monotonie auftritt.

Die Komponiermaschine besteht in Sachen Hardware aus einem günstigen 23-Tasten-Keyboard, an das die Elektrotechniker Charong Chen und Siyu Zhan einen Mikrocontroller gekoppelt haben. Alternativ ist es auch möglich, den Mikrocontroller mit einer eigenen, fertigen Melodie zu trainieren aus der dann neue Klänge werden. Dabei entwirft die Musikmaschine mathematische Vorgaben, die man für Neukompositionen nutzen kann.

Das Endergebnis hört sich in beiden Fällen akzeptabel an, chartverdächtig ist es noch nicht. Ob es das "smarte Piano" bald zu kaufen geben wird, ist noch unklar. Zunächst diente es als studentisches Abschlussprojekt, das in seinem Prototypstadium nicht in Serie gehen kann. Das verwendete Entwicklerboard samt Zifferntasten ist für eine Miniaturisierung nicht geeignet, auch stammt das verwendete Keyboard aus dem Fundus der Uni. Besonders viel Platz würde das Kompositionssystem allerdings nicht wegnehmen, könnte also in bestehende E-Pianos integriert werden.

Mehr zum Thema in Technology Review online:

(bsc)

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