Mittwoch, 27. Juni 2012

Studie: Globale Medienbranche wird immer digitaler

Die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) hat ihre neue Studie (PDF-Datei) vorgestellt, die für die nächsten fünf Jahre eine zunehmende Digitalisierung der Medienmarktes prognostiziert. Der "Global Entertainment and Media Outlook: 2012 – 2016“ geht davon aus, dass die Medienbranche ihre weltweiten Umsätze von 1,6 Billionen US-Dollar im Jahr 2011 auf 2,1 Billionen Dollar in 2016 wird steigern können. Dabei soll der Umsatzanteil digitaler Inhalte von derzeit 28 Prozent auf 37,5 Prozent steigen – wobei 2016 etwa 67 Prozent der Umsatzsteigerungen auf digitalem Wege erreicht werden sollen.

Als besonderen Treiber der Entwicklung sehen die Autoren der Studie das mobile Internet. In den nächsten fünf Jahren soll sich die Zahl der mobilen Internetnutzer mehr als verdoppeln – auf 2,9 Milliarden Menschen weltweit, eine Milliarde davon in China. Das schnellste Wachstum der Nutzerzahlen soll dabei Indien erreichen, mit einem durchschnittlichen Jahreszuwachs von 50,8 Prozent.

Gleichzeitig würden digitale Vertriebswege in manchen Segmenten immer mehr an Gewicht gegenüber dem physischen Vertrieb gewinnen. So sollen etwa Musikdownloads und Streaming die physischen Tonträger bis 2015 eingeholt haben und 2016 rund 55 Prozent des Musikumsatzes ausmachen. Bei Computerspielen sollen Onlinespiele sogar schon 2013 das Umsatzniveau der auf Datenträgern ausgelieferten Spiele erreichen. Nicht ganz so forsch zeigen sich die Prognosen für E-Books: 2016 sieht sie die Studie bei 18 Prozent des globalen Buchmarkts, 2011 lag diese Marke noch bei 5 Prozent. Zeitschriften werden laut der Studie wohl auch 2016 Printdomäne bleiben: Gerade einmal 10,4 Prozent der Umsätze sollen hier digital erzielt werden.

Global gesehen geht PwC von einer Verschiebung der Umsätze aus – in Richtung West nach Ost und Nord nach Süd. Dabei setzt die Studie durchschnittliche Wachstumsraten von 7,2 Prozent in der Region Zentraleuropa/Osteuropa/Asien/Pazifik gegenüber 4,3 Prozent in Westeuropa und Nordamerika an. In der Top-10 der weltweiten Medienmärkte für 2016 stehen dennoch die USA mit einem prognostizierten Umsatzvolumen von 597,3 Milliarden US-Dollar an der Spitze. Darauf folgen Japan mit geschätzten 221,6 Milliarden US-Dollar und China mit 192,5 Milliarden. Deutschland findet sich auf dem vierten Rang mit 113,4 Milliarden US-Dollar Umsatzvolumen und einem angenommenen jährlichen Wachstum von 2,7 Prozent.

Laut eigenen Angaben analysiert PwC jährlich relevante Trends in der Medien- und Unterhaltungsbranche und leitet daraus Umsatzprognosen für 13 Teilbranchen der Medienmärkte in 48 Ländern ab. (axk)


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