Montag, 15. Oktober 2012

Amazon: Kindle Paperwhite und Leihbücherei für Deutschland

Der Onlinehändler Amazon verkauft seinen neuen E-Ink-Reader Kindle Paperwhite noch vor Weihnachten auch in Deutschland. Ebenfalls am gestrigen Donnerstag kündigte das Unternehmen an, seine Kindle-Leihbücherei im Oktober in Deutschland zu eröffnen. Der Paperwhite war Anfang September vorgestellt worden und zeigt einen deutlichen besseren Kontrast als seine Vorgänger. Außerdem hat sein 6-Zoll-Display mit 1024 × 768 Punkten (212 dpi) eine höhere Bildschirmauflösung. Der Reader mit Touchscreen kann jetzt vorbestellt werden und soll am 22. November erscheinen.


Der Paperwhite mit eingeschalteter Displaybeleuchtung Vergrößern
Bild: Amazon Zur Auswahl stehen zwei Versionen, 130 Euro kostet die mit WLAN und 190 Euro das 3G-Modell, für das Amazon die kompletten Mobilfunk-Kosten übernimmt. Beide verfügen wie der Kobo Glo über eine Displaybeleuchtung, bei der eingebaute LEDs den Bildschirm gleichmäßig beleuchten. So kann auch im Dunkeln gelesen werden. Bei eingeschalteter Beleuchtung soll der eingebaute Akku acht Wochen lang halten, wobei Amazon von einer täglichen Lesezeit von einer halben Stunde ausgeht.

Der Paperwhite wiegt 222 Gramm und hat einen internen Speicher von 2 GByte. Davon stehen 1,25 GByte für Nutzerinhalte zur Verfügung, was laut Amazon für mehr als 1000 E-Books ausreicht. Mit dem mitgelieferten USB-Kabel kann der Akku am Computer aufgeladen werden, ein Ladegerät muss zusätzlich gekauft werden. Der Paperwhite wird laut Amazon mit deutschem Menü erscheinen, in E-Books zeigt er auf Wunsch auch an, wie viel Zeit für das aktuelle Buch noch benötigt werden wird.

Die ebenfalls angekündigte Leihbücherei für E-Books sollen Nutzer des Angebots Amazon Prime ab Ende Oktober gratis Bücher ausleihen können. Besitzer eines Kindle-Readers oder -Tablets dürfen immer nur ein E-Book gleichzeitig ausleihen, das aber so lange sie wollen. Das Angebot an Titeln wird jedoch noch vergleichsweise gering sein, zur Einführung sollen 8500 deutschsprachige Titel bereit stehen. Darunter befinden sich jedoch alle sieben deutschsprachigen Bände von Harry Potter, wie Amazon hinzufügt. Insgesamt umfasst das Leihangebot 200.000 E-Books in verschiedenen Sprachen.

Gegenüber der dpa erklärte Amazon-Chef Bezos am Donnerstag außerdem, dass sein Unternehmen in Deutschland mittlerweile mehr E-Books verkaufe als Bücher im Hardcover. Seit August kommen demnach auf 100 verkaufte Hardcover 108 verkaufte E-Books, kostenlose Titel nicht eingerechnet. Diesen Meilenstein hatte Amazon in den USA bereits 2010 erreicht, in Großbritannien 2011. Einen massiven Wechsel sieht Bezos jedoch nicht, denn E-Book-Käufer würden auch mehr gedruckte Bücher kaufen. Danach gefragt, versicherte er außerdem, dass die deutsche Buchpreisbindung für Amazon kein Hindernis darstelle. (mho)


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