Montag, 29. Oktober 2012

Mini Cooper misst Herzfrequenz

Wissenschaftler an der University of Southern California (USC) haben einen Kleinwagen mit 230 Sensoren ausgestattet, die zahlreiche Informationen über den Fahrer sammeln können. Der aufgemotzte Mini Cooper, der auf den Namen "Nigel" hört und am Center for Body Computing und dem Institute for Cinematic Arts der USC entstanden ist, soll den Gesundheitszustand seines Besitzers ständig überwachen, ihn aber auch gleichzeitig dabei unterstützen, gesund zu bleiben. Eine eigene Smartphone-App versucht dies über spielerische Aspekte zu vermitteln, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Leslie Saxon, Kardiologin an der Keck School of Medicine der USC und Gründerin des Center for Body Computing, meint, dass das Projekt ein wichtiges Problem lösen helfen soll: Viele Menschen kümmerten sich zu wenig um ihren Körper und verfügten nur über vergleichsweise wenig aktuelle Informationen zu dessen Zustand – von regelmäßigen Arztbesuchen abgesehen.

Zu den verwendeten Sensoren gehört ein genaues Pulsmesssystem, das im Lenkrad integriert ist. Die Technik diene auch der Selbsterkenntnis des Fahrers, sagt Saxon: Vielleicht beschleunigt sich die Herzfrequenz, wenn man aufs Gas tritt, vielleicht verlangsamt sie sich, während ein beruhigender Song in der Musikanlage läuft. "Wenn die Leute lernen, wie ihr Körper reagiert, indem sie Echtzeitmesswerte sehen, entwickeln sie ein deutlich ausgeprägteres Gefühl für sich selbst", glaubt die Forscherin.

USC-Forscherin Saxon hofft, dass die in "Nigel" eingebauten Gesundheitssensoren, die mit einer als angenehm empfundenen Tätigkeit wie dem Autofahren kombiniert werden, dazu führen, dass die Leute "süchtig werden nach ihren Daten". Die Technik erlaube eine dauernde Gesundheitsvorsorge. Noch ist allerdings unklar, wann die an der Hochschule entstandenen Systeme zu Produkten für Endkunden werden.

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(bsc)

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